Sonntag, 17. April 2011


Spargelessen
am Freitag, 15. April 2011
Hotel Kreuz in Konolfingen

Bewertung: *****

Montag, 5. Januar 2009

TOMBA, der Kater vom Schwarenbach, ein Bergsteiger besonderer Art

Bild: Postkarte von TOMBA

Ende der Achtzigerjahre des zwanzigsten Jahrhunderts übertrafen sich die Massenmedien der ganzen Schweiz und im Ausland mit Meldungen über den bergsteigenden Kater vom Berghotel Schwarenbach am Gemmipass. Ungläubiges Staunen bewogen damals meinen Freund Willy, seine tierverrückte Tochter Kathrin und mich, uns an Ort und Stelle zu erkundigen. Was wir damals vom Hotelier Peter Stoller erfahren haben, übertraf dann unsere Erwartungen noch um Meilen. Und so soll es gewesen sein:

An einem stürmischen Herbstabend im Jahre 1987 ist im Schwarenbach eine Katze zugelaufen. Offenbar spürte sie, dass es am nächsten Tag schneien würde. Das liebenswürdige Tier fühlte sich daheim und wurde gern behalten. Im Sommer darauf bekam Tomassa, wie sie genannt wurde, männlichen Besuch, was nicht ohne Folgen blieb.

Am 7. August 1988 kam dann ein einziges überlebendes Junges zur Welt, ein richtiges Sonntagskind, aber auch mit Sorgen verbunden, verschwand doch die Mutter kurz nach der Geburt auf unerklärliche Weise, und man glaubte, das Kleine müsse sterben. Nach fünf Tagen kam Tomassa glücklicherweise zurück und liess von da an ihren Sohn keinen Augenblick mehr aus den Augen. Die Besitzer nannten den Kleinen Tomba, teils nach seiner Mutter und teils nach dem damals berühmten Skirennfahrer Alberto Tomba.

Kaum war der junge Kater marschtüchtig, machte er sich auch schon über Hügel und Gräte davon. Auf die Spittelmatte, aufs Schwarzgrätli, aufs Gällihorn, auf den Gemmipass und sogar die Gemmiwand hinunter nach Leukerbad. Immer wieder machte man sich Sorgen und rückte bei Wind und Wetter aus, um das Kätzchen in die heimatlichen Stuben zurückzuführen.

Eines Tages erfuhren die Hoteliers, dass der 10 Monate alte Tomba drei Bergsteiger bis auf den Gipfel des Rinderhorns (3453 m) begleitet hatte. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war man sich bewusst, es mit einem richtigen Gipfelstürmer zu tun zu haben, der seinen Weg auch allein wieder nach Hause finden würde. Ein paar Tage später staunten andere Alpinisten, als Tomba ihnen sogar auf das Balmhorn (3699 m) Gesellschaft leistete.

Diese Touren wiederholte er mehrere Male und bei guter Wetterlage kehrte der Kater nicht einmal nach Schwarenbach zurück, sondern wartete am Gletscher bei der Anseilstelle auf seine nächste "Kundschaft". Immer wenn Bergsteiger im Schwarenbach übernachteten, freute er sich. Dann beschnupperte er deren Rucksäcke und wählte sich am Vorabend seine Gäste aus, um ihnen in der Frühe den Weg zu weisen.

Dann führte er eine Seilschaft zum Gipfel und begab sich anschliessend auf den Rückweg, lief aber mit einer anderen Gruppe nochmals hoch, hatte er doch seine Steigeisen immer bei sich. So bekam er gleich von mehreren Bergsteigern seinen Lohn in Form von Wurst und Käse.

Als Tomba einmal mit einem jungen Ehepaar unterwegs war, wollte er plötzlich nicht mehr weiter gehen und begab sich abseits hinten einen grossen Felsen. Die zwei Leute wunderten sich und folgten ihm, weil sie glaubten, die Katze hätte dort etwas entdeckt. Kurz darauf donnerte eine Lawine über ihre Aufstiegsspur, und die Hochgebirgler wurden so von Unheil bewahrt.

So hatte Tomba ein erfülltes Leben, und sein Ruhm reichte weit über die Landesgrenze hinaus. Japans Bergsteiger-Jahrbuch widmete ihm eine Doppelseite mit Bild. Südafrikas Wochenmagazin erzählte von ihm und in New York war er ebenfalls ein Begriff. Europas Bildzeitungen berichteten und das Schweizer Fernsehen filmte im Schwarenbach und sendete eine faszinierende Reportage mit eindrücklichen Bildern.

Der vierpfotige Bergsteiger weilte über vier Jahre im Schwarenbach, jeweils vom Frühling bis zum Herbst. Im Winter wurde er mit ins Tal nach Frutigen genommen.

Am 17. Januar 1993 kam für Tomba die letzte Stunde. Er und seine Mutter mussten eingeschläfert werden. Beide litten an "Katzenaids", wie man damals sagte, also an Immunschwäche.









Wenn Katzen therapieren

Heute erzähle ich die Geschichte einer Kätzin, die durch ihre Unbekümmertheit Kindern gegenüber eine heilende Wirkung erzeugt. Sie heisst Lucy, ist noch jung und gehört meinem Neffen Lukas und seiner sehr schönen südamerikanischen Frau Natalia. Obschon sie in der Stadt Basel wohnen, hat die Rot-Weisse Auslauf und besucht gerne die mit Grün umgebene Nachbarschaft, wo sie besonders an einem Ort mehr als willkommen ist.

Ganz in der Nähe hat eine Kinderpsychologin ihre Praxis und die zu heilenden und oft schwierigen Kinder spielen gerne im vorgelagerten Garten, wo auch Lucy ungehindert ein und aus geht und mitspielt. Bald einmal hat die Therapeutin gemerkt, wie sich das Verhalten der manchmal verstockten Patienten beim Auftauchen des Stubentigers schlagartug und positiv ändert. Plötzlich wird nicht mehr gezankt, und alle buhlen um die Gunst der Katze, die nicht in Panik davon rennt, sondern sich gern und wohlig von allen streicheln und hätscheln lässt.

Das allein wäre nicht schreibenswert, wenn sich da nicht etwas zugetragen hätte, wo Lucy dank ihrem Auftreten drinnen in der Praxis eine erstaunliche Heilung bei einem ganz schwierigen Fall erwirkte. Ein stark draumatisierter fünfjähriger Junge wurde schon seit längerer Zeit täglich zu der Psychologin gebracht, um zu erfahren, wieso er nie sprach und nur vor sich hinstarrte. Kein noch so liebevoller Versuch, ihm einige Worte zu entlocken, hatte bisher Erfolg. Der Kleine schwieg einfach, schwieg, schwieg und schwieg. Kein Teddybär, kein aufziehbares Spielzeug, nichts konnte ihm wenigstens ein kleines Lächeln entlocken.

Es war schon Spätnachmittag, die Sonne schien schräg durch geöffnete Fenser in den Behandlungsraum, wo sich die Psychologin einmal mehr mit dem Kleinen abmühte. Auf einmal leuchtete es wie Feuer in den dunklen Augen unter dem krausen Haar und der Bub schaute gebannt zum Fenster, wo sich Lucy inzwischen vom Garten her auf den Sims gesetzt hatte und gwundrig in den Raum schaute. Und dann, erstmals seit Wochen, kommen die ersten zaghaften Worte über die Lippen des sonst Abwesenden. "Da, Büsi, da Büsi!" vernahm die höchst erstaunte Therapeutin und glaubte ihren Ohren nicht zu trauen. Erleichtert nahm sie wahr, dass der Sprössling weder taub noch stumm ist.

In weiser Voraussicht lockte nun Frau Doktor das befellte Wunder in den Praxisraum und erhoffte sich so noch weitere Erfolge. Und siehe da, das Unfassbare machte weiter Fortschritte, denn der Bub näherte sich der inzwischen auf den Tisch gesetzten Katze und probierte sie, zuerst zaghaft und etwas ängstlich, zu streicheln. Dabei murmelte er weitere Wore in einer fremden Sprache, aber auch vermischt mit einigen Brocken Deutsch.

Es gäbe noch andere Beispiele von diesem Verhältnis Katze/Kind zu berichten, aber das Geschilderte war für mich eindeutig dasjenige, das am meisten unter die Haut ging.

Vielfach werden Kinder ersucht, schlimme oder schöne Erlebnisse mit Farben auf Papier zu bringen. Aus den Zeichnungen erkennen dann Psychologen, was in den Köpfen der Kleinen gespeichert ist, oder was sie erlebt haben.

In der Praxis der Kinderpsychologin in Basel, die immer noch mit Ludy arbeitet, zeigen die gemalten Bilder sehr oft eine Katze, rot-weiss natürlich. Die schönsten davon werden dann im Korridor an die Wand geheftet und können auch von Besuchern bestaunt werden.

Auch der sprachgeheilte Bub hat den Vierbeiner recht gut gezeichnet, man erkennt wenigstens, dass es eine Katze sein soll. Und darunter hat die Psychologin auf einem Streiben Papier folgendes Wort geschrieben:

THERAPIEASSISTENTIN





 



Sonntag, 4. Januar 2009

Wenn Katzen ihren Geburtsort fast wie Tauben finden

Tauben und Zugvögel, aber auch Meeressäugetiere richten ihre sagenhafte Orientierungsgabe in der Regel nach dem so genannten Erdmagnetismus aus. Auf jedem Punkt unseres Planeten ist die Frequenz anders und die Strahlen umrunden vom jeweiligen Standort aus in jeder Richtung die Erde. Vergleichbar ist das in etwa mit Kurzwellen oder Richtstrahlen, an denen sich zum Beispiel die Autopiloten der Flugzeuge richten. Tiere mit der Begabung dieser Ortung suchen dann die seit ihrer Geburt (ev. längerem Aufenthalt) im Kleinhirn gespeicherten Frequenzen und finden so ihre Heimat.

Es war kurz nach dem zweiten Weltkrieg und ich war noch in der Ausbildung. Mein Vater ermöglichte mir eine mannigfaltige Tierhaltung, unter anderm auch Brieftauben. Mit diesen bestritt ich Wettflüge über hunderte von Kilometer und studierte dabei deren Orientierungssinn, den ich bei kürzeren Strecken sogar mit kleinen Hufeisenmagneten störte und dabei eine These entwickelte, von der sogar die Presse berichtete. Aber von den gefiederten Flugkünstlern soll ja hier gar nicht die Rede sein, sondern von unseren pelzigen Lieblingen, den Katzen.

Während dieser Zeit hörte man hie und da auch Geschichten, wonach Katzen nach einer Züglete wieder zum alten Heim zurückkehrten, zum Teil über längere Strecken. Ich würde darüber auch nicht schreiben, wenn da nicht ein Fall von Zurückfindung passiert wäre, der fast unglaublich schien.

Ein weit entfernter Verwandter von mir aus Solothurn hatte im bündnerischen Davos ein Ferienhaus, das er mit seiner Familie jeweils zur Erholung aufsuchte. Der schwarze Kater Peterli durfte auch mitgehen und wurde am neuen Standort auch frei laufen gelassen, immer ohne nennenswerte Schwierigkeiten.

So war es auch im Juni des Jahres 1948. Nach einer wunderschönen dreiwöchigen Zeit rüstete man sich zur Rückkehr. Aber schon am Tag zuvor kam der Peterli von seinen Streifzügen nicht zurück, wie man das von streunenden Katern gewohnt ist, vorallem im Februar und Juni. Alles Rufen nützte nichts, der Gute blieb wie vom Erdboden verschwunden. Schweren Herzens brach man die Zelte ab, weil die Urlaubszeit vorüber war und die Pflicht in der schönen Barockstadt Solothurn keine Verzögerung erlaubte. Das heisst, die Frau des Hauses entschloss sich, noch einige Zeit am Ferienort zu bleiben, um dann später mit dem Zug nachzureisen. Aber nach weiteren drei Tagen gab sie jegliche Hoffnung auf und die Übung wurde abgebrochen, nicht ohne vorher noch verschiedene Zettel mit einer detailierten Vermisstmeldung in der Umgebung zu verteilen.

So verstrich die Zeit und manche Träne floss in die Aare, weil keine Erfolgsmeldung aius dem Bündnerischen eintraf. Nach dem Sommer meldete sich schon der Herbst an, als Peterli anfangs September plötzlich vor der Haustüre in Solothurn lag, zum Skelett abgemagert, völlig apathisch und kraftlos. Weil die Besitzer von meinem Interesse wussten, liessen sie mich das Unglaubliche wissen, und ich reiste in der Folge bei freier Zeit an den Ort des Geschehens. Aber leider kam ich dort zu spät an, denn Peterli hatte inzwischen das Zeitliche gesegnet, weil man in diesem Fall den Fehler aller Fehler gmacht hat, nämlich den Geschundenen mit viel zu viel Futter und Milch hochpäppeln wollte, was die Verdauungsorgane nicht mitmachten. Möglicherweise ist auch kein Tierarzt beigezogen worden, das weiss ich nicht mehr.

Diese verbürgte Geschichte liess mich zu jener Zeit fast nicht mehr schlafen, und ich zeichnete in Gedanken die unendlich lange Strecke nach und kam auf runde 300 Kilometer, wenn man die Umwege wegen Gebirgen und Flüssen einrechnete. Tauben hätten es leichter gehabt.

Heute wäre eine solche Parforce-Leistung vor allem wegen der Verkehrsdichte und Autobahnen nicht mehr möglich ...........


Katzenbraten als Delikatesse

Da wo ich aufgewachsen bin, in einem heimeligen Bauerndorf an der Grenze vom Oberaargau zum Emmental, war es verpönt, und sicher auch in der weiteren Umgebung des Kantons Bern, Katzen- oder Hundefleisch zu essen. Man munkelte, das sei nur in den beiden Nachbarkantonen Solothurn und Luzern Gang und Gäbe.

Erst viele Jahre später wurde ich belehrt, dass es auch einen Ort im Emmental gab, wo man dem zarten Fleisch der Schnurrlis nicht abhold war.

Und das kam so: Als Fourier im Kdo Mob Pl 112 in Langnau i.E. hatte ich u.a. einen Küchenchef mit einem Landgasthof auf 1000 Meter mitten in einem wunderbaren Wandergebiet. Ich weiss nicht mehr, wieso wir auf meine Katzen zu sprechen gekommen sind. Auf alle Fälle hat er mir unterbreitet, ihm jeweils gegen Ende Jahr überzählige Büsis zu bringen. Eine in mir aufkommende Ahnung hat ihm keinen Eindruck gemacht und auf meine diesebezügliche Frage meinte er nur: Pfeffer!

Wie jedem Katzenfreund ging mir das sehr unter die Haut und ich trachtete darnach, unbedingt mehr über diese komische Esskultur in den nahen Hügeln in Erfahrung zu bringen. Zuerst habe ich einen in der Nähe des Gasthofs wohnenden Bauer, der bei uns als Motorfahrer Dienst tat, aufgesucht und über das Thema befragt. Freimütig erklärte mir dieser, das sei doch kein Geheimnis, dass dort oben immer am 6. Januar  das grosse Katzenfressen über die Bühne gehe.

Mit diesen ersten Erkenntnissen bewaffnet, pilgerte ich mit einem etwas komischen Gefühl im Bauch zu meinem Küchenchef, der mich zuerst freudig empfing, dann aber etwas kritisch zu mir rüber schielte, als ich wieder auf die Katzengeschichte zu sprechen kam. Wieso ich das eigentlich so genau wissen wolle und was ich damit bezwecke, wollte er wissen. Erst als ich ihm versprach, nichts darüber an die grosse Glocke zu hängen oder gar den Namen des Gasthofs zu nennen, taute er etwas auf und erzählte mir die Geschichte einer uralten Tradition schon bei seinen Vorfahren.

Immer in der Altjahrswoche gehe der Knecht eines Nachbarbauern von Hof zu Hof, um dort nach überzähligen Katzen zu fragen. Diese bringe er dann zu ihm und erhalte pro Stück 5 Franken. So kämen Jahr für Jahr so an die 30 bis 40 Tiere zusammen. Ein Störenmetzger schlachte dann die Katzen in seinem Keller und er selber beize sie ein. Aus gesetzlichen Gründen dürfe er fär das daruas entstehende Gericht nichts verlangen, aber er stelle als Getränke am betreffenden Abend nur edle Flaschenweine mit gesalzenen Preisen auf. Reklame brauche er nicht zu machen, es kämen immer die gleichen Gäste mit deren Kinder und Kindeskinder.

Es nahm mich wunder, wer denn da so kommen würde, und so begab ich mich am darauffolgenden 6. Januar an den Festort. Ehrlich, ich hatte Mühe, in der näheren Umgebung noch einen Parkplatz zu finden. Interessiert schaute ich nach den Autonummern und stellte neben wenigen Bernern eine Unzahl aus anderen Kantonen fest. Dreimal darf man raten: aus Solothurn und Luzern!

Vom Pfeffer habe ich selbstredend nichts gegessen ...........


Wenn Gift vor dem Rang kommt

Bild: Siam-Kater Ivo of Shi-miao

Vor vielen Jahren habe ich mich auch einmal erdreist, einen wunderschönen Siam-Kater für eine Katzenausstellung anzumelden. Nennen wir ihn einfach Ivo, der nachfolgende englische und thailändische Ergänzungsname tut hier nichts zur Sache. Ein lilafarbener war es, aber das tönte zuwenig vornehm, lilac-point musste es heissen. Ja nu, dachte ich, ein Stammbaum mit viel rot geschriebenen Ahnen hatte er alleweil.

Und so kam es, wie es offenbar kommen sollte und für das ich weiss Gott nichts dafür konnte. An vielen der nachfolgenden nationalen und internationalen Zurschaustellungen stand er den Konkurrenten namhafter Züchter regelrecht vor der Sonne. Da gab es wirklich solche, die diese "Frechheit" gar nicht ertrugen und mich boshaft wissen liessen, ich als nich offizieller Nachwuchsförderer solle sie nicht so im Schatten stehen lassen und meinen Kater geflissentlich zu Hause lassen.

Extra nicht, überlegte ich. Wenn diese eine solche Einstellung haben, fahre ich halt doch weiter mit meinem Star auf. Das wurde in Lausanne in der Folge fast als Affront gewertet. Eine welsche Katzenclub-Präsidentin fauchte mich an, jetzt habe sie einen Extrapokal gespendet, in der Hoffnung, eine ihrer Freundinnen würde diesen gewinnen. Ich brauche wohl nicht näher zu erläutern, dass diese Auszeichnung neben andern bei mir in der guten Stube steht.

Aber dann kam es doch noch zu einem Eklat, in La Chaux-de-Fonds war es. Aus weiser Voraussicht hatte ich zur besseren Pflege und wohl auch Überwachung einen pensionierten Bundesangestellten mitgenommen. Noch während der Installierung tauchten beim Nebenkäfig zwei tschechische Frauen auf, die mir in gebrochenem Deutsch erklärten, sie bräuchten unbedingt einen ersten Preis für ihren gleichfarbenen Kater im Ausland. Dabei schauten sie eifersüchtig in meinen Drahtverhau, in dem Ivo dank seiner Gutmütigkeit bereits schlief. Ich glaube, noch vor dem Mittagessen wurde er für die "best in show" nominiert und ich dachte mir dabei gewohnheitshalber nichts besonderes. Schon gar nicht achtete ich auf die Mienen meiner Nachbarn.

Während dem Essen in einem nahen Restaurant alberte ich noch mit andern Ausstellern herum, als ich plötzlich wahrnahm, dass auch mein "Aufpasser" im gleichen Lokal erschien. Das passte mir ganz und gar nicht, und so brach ich die Party bald einmal ab und eilte zurück in die Ausstellungshalle.

Aber da war es schon zu spät! Ivo lag halb verkrallte in den Vorhängen und hatte eine gut sichtbare Schaumschicht vor dem Mund. Als er meine Stimme hörte, ist er aufgestanden und musste sich gottlob und offenbar als seine Lebensrettung massiv übergeben. Aber anfassen liess er sich fast nicht mehr, und weil auch kein Tierarzt trotz Aufruf über Lautsprecher erschien, zog ich bald einmal mit ihm ohne endgültigen Richterspruch von Dannen, mit dutzendfacher und sicher gefährlichen Geschwindigkeitsüberschreitung nach Bern zu meinem Tierarzt, der vorher telefonisch unterrichtet worden war. Spritze, Magen auspumpen und erste Analyse. Eine traurige: Meta!

Ich glaube noch heute nicht, dass das ein Zuschauer war, und einem Aussteller konnte man nichts nachweisen, auch den Tschechen nicht ...........